Mikroplastik in Kosmetik

Darum ist Mikroplastik in der Kosmetik so gefährlich

Mikroplastik in Kosmetik: : Verstecktes Mikroplastik erkennen und vermeiden – so geht’s

Wenn wir ein Produkt kaufen, konzentrieren wir uns zumeist auf die Wirkstoffe. Wir wollen ja einen besonderen Effekt auf Haut und Haare erreichen. Das daneben aber auch noch eine ganze Menge Hilfsstoffe und eventuell Zusatzstoffe im Produkt sind, kann uns gar nicht beschäftigen, weil uns schlicht das notwendige Wissen für die Interpretation aller Inhaltsstoffe fehlt.

Wahrscheinlich würden auch nur die wenigsten von uns vermuten, dass wir irgendwelche Plastikteilchen in unseren Kosmetika hätten. Oder doch?

Das Problem bei (primärer) Mikroplastik ist: Es handelt sich, wie gesagt, eben nicht immer um kleine, sichtbare Teilchen. Klar kennen wir die niedlichen Kügelchen (Microbeads) in Peelings, die abgestorbene Hautschüppchen ablösen und die Haut so schön glatt machen.

Vielen unbekannt ist aber, dass Mikroplastik auch in unglaublich vielen anderen Pflegeprodukten enthalten sein kann, wie in:

  • Deodorants
  • Duschgel und Pflegebäder
  • Gesichts- und Augenpflegeprodukten
  • Fuß- und Handpflege
  • Körperpflege
  • Lidschatten, Mascara, Eyeliner, Augenbrauenstiften
  • Lippenstiften, Lipgloss, Lipliner
  • Make-up, Puder, Rouge und Concealern
  • Nagellack
  • Gesichtsreiniger
  • Rasierschaum und -creme, Aftershave
  • Shampoo, Conditioner, Haarspray, Styling-Creme
  • Sonnencreme
  • Zahnpasta

Die sogenannten “synthetische Polymere” haben nämlich ganz praktische Eigenschaften, die die Kosmetikindustrie gerne und häufig nutzt. Sie sind nicht nur unproblematisch und günstig in der Anschaffung, sondern eignen sich auch zum Fixieren der Haare, zur Bildung von Filmen, Schaum, Glanz, Glitzer und Emulsionen und zur Regulierung der Viskosität von Kosmetikprodukten.

Mikroplastik ist also nicht für einen besonderen Pflegeeffekt, sondern für das Aussehen eines Produktes, die Handhabung und wie es sich anfühlt, da. Polyquaternium-7 legt z.B. einen Film ums Haar, damit das “Ziepen” verhindert wird. Acrylates Crosspolymer sorgt für ein geschmeidiges Gefühl unserer Creme.

Insgesamt verstecken sich sogar mehrere Hunderte Mikroplastikstoffe unter den Inhaltsstoffen. Von diesen werden gegenwärtig noch eine gigantische Menge von jährlich ca. 50.000 Tonnen in Kosmetik-, Wasch-, Pflege und Reinigungs-Produkten eingesetzt. [4]

Mikroplastik in Shampoo

DEFINITION MIKROPLASTIK

Definitionsgemäß gilt jeder Kunststoffpartikel, der kleiner als fünf Millimeter ist, als Mikroplastik. In Wirklichkeit reicht diese Eingrenzung aber nicht aus. Zu der Problematik “Mikroplastik in Kosmetika” müssen wir auch andere Konsistenzen, die Löslichkeit und Abbaubarkeit von Kunststoffen berücksichtigen. Mikroplastik im Sinne der Kosmetik sind also alle Plastikprodukte, die nicht nur fest, sondern auch flüssig, wachs- oder gelartig sind. [4]

Mikroplastik und die Gefahren für Mensch und Umwelt

Wir alle sind Teil eines großen ökologischen Kreislaufes. Die Gefahren von Mikroplastik für uns Menschen und die Umwelt in einem, zehn oder hundert Jahren sind für niemanden abschätzbar. Bis dato ist nur klar, dass Mikroplastik:

  • von den Kläranlagen nicht mehr vollständig ausgefiltert werden kann
  • in Wasser, Boden und Luft emittiert
  • gesundheitsschädliche Materialien, wie Weichmacher, Stabilisatoren aus der Produktion enthält
  • sehr lange in der Umwelt verweilt
  • Schadstoffe aus der Umwelt “magnetisch” anzieht wie z.B. PCB (krebserregende organische Chlorverbindungen) und DDT (hormonähnlich-wirkendes Insektizid, das Krebs auslösen soll) und
  • über unsere Nahrung wieder in unseren Organismus gelangt

Millionen von Menschen waschen, baden oder duschen täglich. Die Produkte, die dafür genutzt werden, gelangen über die Abflüsse in die Gewässer, die Luft und die Erde. Ein einzelner Duschvorgang kann bis zu 100.000 Plastikteilchen in das Abwassersystem spülen. [3]

Dazu gesellen sich die Plastik-Umverpackungen, die früher oder später auch durch Fragmentierung, Verwitterung, Sonne, Wellenbewegung, Salzwasser und/oder Zersetzung durch Mikroorganismen zu (sekundärer) Mikroplastik werden.

Tiere und Pflanzen, die diese Stoffe aufnehmen, dienen uns wiederum als Nahrung. Krass gesagt, verspeisen wir am Ende also unser eigenes Duschmittel.

Dass längst auch die landwirtschaftlichen Flächen durch Makro- und Mikroplastik kontaminiert sind, konnte kürzlich durch eine Bayreuther Studie nachgewiesen werden.

Die Forscher fanden auf einem Ackerland in Mittelfranken, das mit Getreide und weißem Senf bebaut und ausschließlich mit natürlichen Stoffen gedüngt wurde, pro Hektar Ackerboden mindestens 150.000 Mikroplastikteilchen, insbesondere Polyethylen. Weder der eingesetzte Dünger, noch irgendwelche Folien oder plastikhaltigen Hilfsmittel kamen je mit dem Ackerland in Berührung. Wo die Kunststoffteilchen herkamen, weiß also kein Mensch. [5]

Unerklärlicherweise wird heute dennoch Mikroplastik aufgrund seiner geringen Toxizität als kaum umweltgefährdend eingestuft. [4]

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Wie wirkt Mikroplastik im menschlichen Körper?

Über die Wirkung in unserem Organismus weiß man bis dato nichts genaueres, aber es wird vermutet, dass zumindest die festen Mikroplastikteilchen:

  • den Magen-Darm-Trakt mechanisch schädigen
  • sich im Gewebe ablagern und Entzündungen verursachen können
  • die Nahrungsaufnahme blockieren
  • die Verdauung behindern
  • das Wachstum, die Beweglichkeit und die Fortpflanzungsfähigkeit stören.

Und was sagt der Gesetzgeber zu Mikroplastik?

Bisher existiert lediglich eine freiwillige Selbstverpflichtung der Hersteller zur Reduzierung von Mikroplastik in Kosmetika. Diese Selbstverpflichtung umfasst jedoch lediglich Mikroplastik als Reibkörper in Duschgelen und Peelings. Ausgenommen davon ist dagegen Mikroplastik:

  • ohne Peelingfunktion
  • das auf der Haut verbleibt (sogenannte Leave-on-Kosmetik)
  • das gelöst, gelartig oder wachsartig ist.

Grund dafür ist, dass das Gefahrenpotential von Kunststoffen für den menschlichen Organismus bisher nicht ausreichend durch anerkannte, wissenschaftliche Studien belegt werden konnte. Die Behörden reagieren aber nur mit entsprechenden Regulierungsmaßnahmen, wenn repräsentative Studienergebnisse vorliegen. [4]

Erschwerend kommt hinzu, dass sie bisher nicht entsprechend gekennzeichnet werden müssen, für Verbraucher also nicht als solche zu erkennen sind. Wir sind also wohl oder übel zur Selbstverantwortung aufgerufen.

Die INCIs: Dahinter versteckt sich Mikroplastik

Für uns Verbraucher ist es außerordentlich schwierig, Mikroplastik unter den Inhaltsstoffen zu erkennen. Da es bisher noch keine Verbraucher-verständlichen Informationen zu den Inhaltsstoffen und Umweltaspekten gibt, müssen wir uns wohl oder übel selbst kundig machen.

Zum Glück gibt es ja bestimmte Stoffe, die einen gewissen Wiedererkennungswert haben. Wenn man beispielsweise auf die Begriffe “Polymer, Phthalat oder Silikon” trifft, kann das schon ein Indiz dafür sein, dass hier u.U. Kunststoff enthalten ist.

Die INCIs für einen Teil der geläufigsten synthetischen Polymere sind:

  • Acrylates/C10-30
  • Acrylates Copolymer (AC)
  • (Alkyl) Acrylate Crosspolymer (ACS)
  • Allyl Stearate Copolymer
  • Butylene/ethylene/styrene Copolymer
  • Ethylene/acrylate Copolymer
  • Ethylene/methacrylate Copolymer
  • Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (EVA)
  • Nylon-6
  • Nylon-12
  • PEG/PPG-17/18-Dimethicone
  • Polyacrylat (PA)
  • Polyamid
  • Polybutylene Terephthalate
  • Polyethylen (PE)
  • Polyethylene Glycol (PEG-) (schwer abbaubar ab PEG-50)
  • Polyethylenterephthalat (PET)
  • Polyethylene Terephthalate (PET)
  • Polymethylmethacrylat (PMMA)
  • Polypropylen (PP)
  • Polypropylene Glycol (PPG) (schwer abbaubar ab PPG-50)
  • Polypropylene Terephthalate
  • Polyquaternium-7 (PQ oder P-7, steht im Verdacht, Acrylamid zu enthalten)
  • Polystyren (PS)
  • Polytetrafluoroethylene (Teflon)
  • Polyurethan (PUR)
  • Silikone z.B. Cyclotetrasiloxane, Cyclopentasiloxane, Cyclohexasiloxan, Cyclomethicone / Silsesquioxane / Trimethylsiloxysilicate (Siliconharz)
  • Styrene acrylates Copolymer
    [1;2]

Wer beim Einkauf Unterstützung braucht, kann sich z.B. eine Liste, wie den Einkaufsratgeber “Der Bund”, mitnehmen.

Unser Fazit:

Wir wollen auch in 10 Jahren noch “Grün” sehen, den Blick über Weiten schweifen lassen, unseren Kindern eine intakte Natur zeigen und tief einatmen können. Machen wir es doch also wie die USA und Schweden, die Mikroplastik in Kosmetika, das ungehindert in den Wasserkreislauf gelangen kann, verbieten.

Dass es auch anders geht, zeigen einige Kosmetikhersteller, die auf Umwelt und Gesundheit ihrer Kunden achten. Statt Mikroplastik nutzen sie beispielsweise Aprikosen- und Traubenkerne, Mandelkleie, Heilerde, Salze, Kieselsäure, Wachse, Walnussschalen oder Partikel aus Biowachsen mit vergleichbarer Effektivität.

Auch unsere Kunden werden sehen, dass wir Produkte mit Mikroplastik kategorisch ablehnen. Wir kennen inzwischen so viele Produkte, die phantastische Inhaltsstoffe beinhalten und wunderbar wirken, dass wir locker auf Plastikprodukte verzichten können.

Das Fruchtsäure-Peeling von Age Attraction z.B. beseitigt ebenso abgestorbene Hautschüppchen, wie mechanische Schleifkörper und ist dabei noch schonender zur Haut. Auch die Ringana Sonnencreme kommt gänzlich ohne Mikroplastik aus und ist deswegen nicht weniger wirksam. Wir sind der Meinung: Wer plastikfreie Kosmetik benutzt, macht die Welt ein kleines bisschen besser.

Esther Witte
von Esther

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