Parabene – sind sie schädlich und gefährlich?
Was sind Parabene?
Parabene sind Konservierungsstoffe, die Pilze und Bakterien abtöten.
Diese Wirkung ist ganz besonders wichtig bei Produkten, die einen großen Anteil an Wasser beinhalten. Keime aus der Umgebungsluft und/oder der menschlichen Haut können beim Öffnen und Entnehmen in das Produkt gelangen und sich vermehren. Das warme und feuchte Badezimmer schafft zusätzlich ein ideales Klima für die Vermehrung der Keime.
Für den Menschen können solche verkeimten Produkte gefährlich werden und Allergien, Entzündungen, Ekzeme o.ä. die Folge sein.
Parabene Liste
Parabene verstecken sich auf der Inhaltsliste unter den Namen:
• Methylparaben
• Ethylparaben
• Butylparaben
• Propylparaben
• Isopropylparaben
• Isobutylparaben
• Pentylparaben
• Benzylparaben
• Phenylparaben
• Metagin
• Propagin
• Oxybenzoesäure/Oxybezoat
• Hydroxybezoesäure/Hydroxybenzoat
• PHB
• Parahydroxybenzoat
Parabene in Kosmetik
Parabene können praktisch in allen Kosmetikprodukten vorkommen, wie z.B. in:
• Gesichtscremes
• Deos (nur selten)
• Körperpflegeprodukten, Lotionen
• Make-Up, Lippenstifte
• Zahnpasta
• Shampoos, Spülungen & andere Haarprodukte
• Rasiercremes
• Sonnenschutzmitteln u.v.m.
Sie finden sich aber auch in Lebensmitteln, Tabakwaren und Medikamenten.
Mögliche Schäden durch Parabene
Das weibliche Hormon Östrogen ist u.a. für das Wachstum des Brustgewebes und die Steuerung von Stoffwechselfunktionen zuständig. Parabene sind strukturell diesem Hormon sehr ähnlich. Daher wird ihnen immer wieder nachgesagt, dass sie
• in den natürlichen Hormonhaushalt eingreifen und
• überschießende Körperreaktionen (wie z.B. Brustkrebs) auslösen könnten.
Das lassen zumindest Tierversuche und Beobachtungen an Brustkrebspatientinnen vermuten. Für männliche Föten, Kleinkinder und Pubertierende wäre das z.B. besonders fatal.
Diese Annahme wird aber sehr kontrovers diskutiert. Bewiesen ist weder, dass Parabene die Hautbarriere durchdringen und in das Blut gelangen können, noch dass die im Körper nachweisbaren Parabene tatsächlich von Kosmetika stammen. Denn Parabene sind z.B. auch (und zwar in viel höherer Konzentration) in natürlichen Lebensmitteln wie Blaubeeren und Karotten enthalten.
Auch ist die hormonelle Wirkung von Parabenen um Tausend- bis Millionen-mal geringer als die des Östrogens. Damit sie also das menschliche Hormonsystem negativ beeinflussen können, müsste eine große Menge durch die Haut in den Körper gelangen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) befürwortet eindeutig den Einsatz von bestimmten Parabenen, weil sie
• von der Haut sehr gut vertragen werden
• ein geringeres Allergierisiko bergen als andere Konservierungsstoffe.
Das gilt zumindest für diejenigen Parabene, für die eine Höchstgrenze in Kosmetika festgelegt wurde. Das sind:
• Propylparaben und Butylparaben (0,19%)
• Methylparaben und Ethylparaben (0,4%)
Unterhalb dieser Grenzwerte gelten die Parabene als sicher für die Gesundheit von Groß und Klein. Für alle anderen Parabene fehlen aussagekräftige Studienergebnisse und entsprechende Grenzwerte.
Ihre schädliche Wirkung ist nicht bewiesen, aber auch nicht widerlegt. Wer sichergehen will, sollte Produkte mit derartigen Konservierungsmitteln meiden.
Benzylparaben, Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl-, und Phenylparaben sind dagegen zur Konservierung kosmetischer Präparate generell verboten, weil deren gesundheitliches Risiko nicht eingeschätzt werden kann.
Kosmetik ohne Parabene Silikone Mineralöle
Aufgrund ihres günstigen Preises und der guten Verträglichkeit sind Alternativen zu den Parabenen schwer zu finden. Am ehesten findet man sie:
• unter Naturkosmetik-Produkten, die meist parabenfrei sind
• unter Produkten, die aufgrund der Behältnisse die Verkeimung minimieren (z.B. durch die Verwendung von Tuben anstelle von Tiegeln)
• unter Produkten, die primär aus reinem Öl bestehen, da Bakterien nur in Wasser überleben, wachsen und sich vermehren können.
Unser Fazit:
Es ist unbestritten, dass die Verwendung von Parabenen als Konservierungsmittel in Kosmetika einige Vorteile hat:
- sie sind gut hautverträglich
- haben wenig allergisierendes Potential
- bekämpfen das gesamte Spektrum an Erregern (Bakterien, Hefen und Pilze)
- sind vergleichsweise gut erforscht
- ihre Höchstkonzentration in Kosmetika, zumindest die von Butyl- und Propylparabenen, Methyl- und Ethylparabenen, ist gesetzlich limitiert
Würde man auf Parabene verzichten, müsste man mehrere Substanzen kombinieren, um den gleichen konservierenden Effekt zu erzielen. Das aber würde wiederum das Risiko für Kontaktallergien erhöhen.
Auch muss ein Stoff, der hormonell aktiv ist, nicht zwangsläufig auch schädlich sein oder unser Hormonsystem nachhaltig beeinflussen.
Aber: Neben den Parabenen und anderen hormonell aktiven Pflanzenstoffen, die wir mit unserer Nahrung aufnehmen (z.B. durch Sojaprodukte), steigert jedes zusätzliche parabenhaltige Produkt die Bilanz. Wir duschen und cremen, rasieren, stylen und schminken uns nahezu täglich, so dass unser Körper mit einem ganzen Cocktail an Chemikalien regelrecht überflutet wird. Die Parabenkonzentration des einzelnen Mittels ist dabei fast unerheblich, letztendlich zählt die Summe.
Solange die Langzeitwirkung von Parabenen auf unsere Gesundheit unklar bleibt, bemühen wir von Youneeq uns um Schadensbegrenzung, indem wir Produkte bevorzugen, die frei von Parabenen sind (siehe hierzu unseren Gesichtscreme Test).
Es ist schön zu sehen, dass auch unserer Kooperationspartner zunehmend auf den Zusatz von Parabenen verzichten und stattdessen z.B. ihre Produkte in hygienischen Pumpspender anbieten (z.B. das Hyaluron 3 Serum von AA. Dass es auch ohne geht, zeigt der Erfolg unserer angebotenen Linien.
von Esther
Quellen:
Beyer und Söhne: Parabene – Sind sie schädlich und gefährlich?, 15.08.2017, 16:08
Medizinauskunft: Parabene in Kosmetika: Ungefährlich? , 15.08.2017, 20:40
Haut.de: Experten geben Rat, 03.09.2015