Butylhydroxytoluol (BHT)

Butylhydroxytoluol: Wirkung und Risiken von BHT

Butylhydroxytoluol - der Stoff, der mit einem toten Fisch gekennzeichnet ist

Butylhydroxytoluol (BHT) – was man nicht aussprechen kann, kann nicht gut sein, oder? Stimmt in diesem Fall. Denn dieser Stoff ist nicht nur unaussprechlich, sondern auch unausstehlich, und zwar für Haut und Umwelt. Vermutlich gibts nur einen, dem er guttut und das ist der Geldbeutel der Industrie. Zumindest wird er sehr häufig eingesetzt, beispielsweise in der Kosmetik. Wir wollen wissen, warum.

Was ist Butylhydroxytoluol?

BHT (in Lebensmitteln E321) ist ein meist synthetisch hergestellter, farb- und geruchloser Stoff in Kristallform. Chemisch gesehen gehört er zu den Antioxidantien. Er hat die Funktion, durch Sauerstoff ausgelöste und nicht erwünschten Veränderungen eines Produktes zu hemmen. Das gilt insbesondere für fett- und ölhaltige Produkte. In der Kosmetikindustrie wird BHT als kostengünstiger Konservierungsstoff, seltener auch als geruchsmaskierender Zusatzstoff eingesetzt.

In welchen Produkten ist Butylhydroxytoluol enthalten?

BHT wird in vielen Artikeln der pflegenden und dekorativen Kosmetik eingesetzt. Darunter u.a. in:

  • Deos
  • Duschgels
  • Eyeliner
  • Lidschatten
  • Lippenpflege
  • Lippenstiften
  • Parfums
  • Peelings
  • Reinigern
  • Seifen
  • Sonnenschutzprodukte

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Warum schadet BHT?

Das Problem mit BHT ist, dass es bisher noch relativ unerforscht ist. Seit fünf Jahren arbeitet die Europäische Chemikalien Agentur REACH daran herauszufinden, wie BHT im menschlichen Körper wirkt. BHT ist zwar in gewissen Mengen zugelassen. Niemand weiss aber, was genau er im menschlichen Körper anrichtet. BHT wirkt beispielsweise gegen Herpes-simplex-Viren, löst aber zugleich starke allergische Reaktionen aus.

Schon geringe Mengen sind ausreichend…

Der wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission hat den Stoff als sehr bedenklich eingestuft. Grund dafür ist, dass Versuche an Tieren gezeigt haben, dass dieser Stoff:

  • schon in geringen Dosen allergieauslösend
  • schädlich für die Fortpflanzung
  • krebserregend
  • stark sensibilisierend und
  • reizend ist.

BHT als hormonschädigender Schadstoff

Die EU-Kommission hat im Mai 2019 dann eine Liste von Stoffen mit potenziell hormonschädigender Wirkung veröffentlicht. BHT gehört zu diesen Stoffen dazu. Das bedeutet, dass BHT möglicherweise in der Lage ist:

  • in Dein Hormonsystem einzugreifen. Das Hormonsystem steuert Deinen gesamten Stoffwechsel
  • Dich zu verweiblichen oder zu vermännlichen, indem es Deine Sexualhormone beeinflusst
  • die körperliche und geistige Entwicklung und die Pubertät Deiner Kinder zu beeinflussen und gravierende Schäden zu verursachen
  • Missbildungen der männlichen Geschlechtsorgane, Hodenkrebs und eine Reduzierung der Spermien verursacht
  • zu einer verfrühten Pubertät bei Mädchen zu führen und das Brustkrebsrisiko zu erhöhen
  • Allergien, Diabetes, Fettleibigkeit, eine gestörte Gehirnentwicklung, Verhaltensauffälligkeiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verursachen.

In Kombination mit anderen Stoffen kann sich die schädliche Wirkung von BHT sogar noch verstärken.

Letztendlich wird die Menge zählen, die in Deinen Körper gelangt. Es ist auf jeden Fall sicherer für Dich und Deine Gesundheit, auf diesen Stoff zu verzichten.

Studie zur Aufnahme von BHT

Wir nehmen BHT nicht nur über Kosmetika, sondern auch über Nahrungsmittel, Medikamente, Plastik, Treibstoffe, Gummi und vielem mehr auf. Eine Studie wurde 2020 mit 329 Studenten im Alter von 20 bis 29 Jahren durchgeführt. Von ihnen wurde 24-Stunden-Sammelurin in den Jahren 2000, 2004, 2008, 2012, 2015 und 2018 gesammelt und auf BHT untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass in 98% der Fällt BHT im Urin nachweisbar war. Im Schnitt waren die Werte bei Frauen und Männern vergleichbar und änderten sich seit 2000 nicht [S2]. BHT gelangt also in den Körper und wird dort durch den Stoffwechsel geschleust.

Was macht BHT mit der Umwelt?

BHT gilt als schwer biologisch abbaubar und gewässergefährdend. Container mit BHT tragen daher das globale Warnsymbol für umweltgefährliche Stoffe.

Gibt es Alternativen zu BHT?

Viele Stoffe haben antioxidatives Potential, darunter die meisten Vitamine. BHT müsste sich also leicht durch unbedenkliche und natürliche Alternativen ersetzen lassen. Zum Glück gibt es sie auch, diese Ersatzstoffe zu BHT, wie beispielsweise:

  • natürliche Tocopherole
  • Carotine
  • Lycopin
  • Vitamin C

BHT und Omega-3-Fischölkapseln

Spannend ist auch zu wissen, dass BHT auch Fischmehl beim Transport stabilisiert. Wer also Omega-3 über Fischölkapseln zu sich nehmen möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass keine BHT enthalten ist. Es hat zwar einen wichtigen Effekt, nämlich den Gesundheitswert der Fette und Lipide zu erhalten, die Omega-3-Fettsäuren also zu schützen. Außerdem verhindert es die Beeinträchtigung des Geschmacks erhöht die Vertraulichkeit. (Siehe auch Blogartikel Omega-3-Kapseln)

Esther Witte

Quellen:

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